Sieben Fragen an Christiane Hamacher

1. Wie und warum bist Du Künstlerin geworden?

Lange habe ich damit gehadert, mich selbst als Künstlerin zu bezeichnen, bis es eines Tages eine Selbstverständlichkeit für mich geworden ist.
2. Gibt es ein Kunstwerk, eine Ausstellung, einen Künstler oder eine Künstlerin, die für Dich von besonderer Bedeutung ist?

Es gibt viele Kunstwerke von Künstler*innen die mich beeindrucken und die ich mag. Waren es früher oft Arbeiten, die man in Museen findet, sind es heute mehr die Werke und Künstler*innen, die für mich nahbar sind und mit denen mich etwas verbindet.
3. Denkst Du viel über Kunst nach? Was bedeutet das für Deine Arbeit?

Ich freue mich über Kunst, die die Künstler mit mir teilen. Ich denke nach über das Drumherum; die Umsetzung, den Kunstmarkt, die Popularität, den Erfolg, die Zweifel...

Wenn ich über das Leben nachdenke, fließt das oft in die Kunst ein. Ich merke, dass mich häufig Dinge aus dem Alltag inspirieren. Nicht immer entsteht dann auch etwas. Manche Ideen trage ich Jahre mit mir herum, dann gibt es einen Versuch, der wieder verworfen wird, einen weiteren, aber manchmal ist es genau die richtige Idee für den richtigen Moment.
4. Hat Kunst einen Auftrag, einen Zweck, ein Ziel? Zum Beispiel gesellschaftlicher oder politischer Art?

Wenn die Künstlerin oder der Künstler einen Zweck mit ihr verbindet, hat sie auch einen.
5. Gibt es gute Kunst oder ist das alles bloß „subjektiv“?

Subjektiver Kunstgenuss liegt mir und macht Spaß.
Vielleicht hat das Erörtern dieser Frage nicht so eine Wichtigkeit für mich persönlich.
Ich gehe aber davon aus, dass es gute Kunst gibt.
6. „Ich kenne kein Weekend“ heißt es bei Joseph Beuys. Hast Du manchmal „kunstfrei“?

Inspiration ist an keinen Wochentag gebunden, aber natürlich habe ich auch „kunstfreie“ Zeiten.
7. Was wärst Du geworden, wenn Du keine Künstlerin geworden wärst?

Eine Zeit lang wäre ich gerne Bildhauerin in der Dombauhütte zu Köln geworden.