• Sabine Stange ist eine deutsche Fotografin, die sich mit Fragen der Wahrnehmung und des Sehens beschäftigt.
  • "Die Fotografien von Stange", schreibt die Kunstwissenschaftlerin Susanne Jakubczyk, "führen uns an die Grenzen unserer Wahrnehmung: Wir versuchen zu verstehen, was Realität ist und was Illusion ist und wie das Bild funktioniert. Wir wollen aus dem, was wir sehen, einen Sinn machen. Die Fotografien scheinen choreographiert zu sein - das sind sie nicht. Es ist das geschulte Auge des Künstlers, das genau nach diesem Zusammenspiel von Realität und Illusion sucht und Fragen über unsere Wahrnehmung stellt."
[english text below]
  • Sabine Stange is a German photographer, researching questions of perception and vision.
  • “Stange’s photographs”, the art scientist Susanne Jakubczyk writes, “lead us to the limits of our perception: we try to understand what reality is and what illusion is and how the picture works. We want to make sense out of what we see. The photographs seem to be choreographed – they are not. It is the trained eye of the artist which looks exactly for this interplay of reality and illusion and to ask questions about our perception.”

Spiegelungen

Spiegel haben es in sich. Sich in ihnen zu erkennen, ist nur den besonders klugen Tieren vorbehalten. Ihn anderen vorzuhalten, um auf unangenehme Wahrheiten hinzuweisen, das kann vielleicht nur der Mensch. Doch wie zuverlässig ist der Spiegel? Wenn er zur Vorspiegelung falscher Tatsachen zu gebrauchen ist, dann scheint er kein Garant der Wahrheit zu sein. Und überhaupt, die Wahrheit: im Spiegelkabinett sind wir mit so vielen Wahrheiten konfrontiert, dass wir dabei die Orientierung verlieren.

Woran liegt das? Daran, dass wir uns selbst nicht mehr richtig in das Bild integrieren können? Wir finden in den ineinandergreifenden Bildern nicht mehr den richtigen Platz für uns selbst, das Verwirrspiel kann beginnen. Aber immerhin ist es ein Spiel, gehört also zur Domäne der Kunst. Im Spie(ge)l der Kunst erkennen wir uns nämlich am besten, wenn wir uns etwas fremd werden.